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Unter Präzisionslandwirtschaft (oder Landwirtschaft 4.0) versteht man die zielgerichtete Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen mit Hilfe modernster Technik, wie den neuesten Kommunikations- und Informationstechnologien. Dies ermögliche eine «Individualisierung der Feldbewirtschaftung und der Nutztierhaltung». Pflanzen und Tiere sollen «genau die Behandlung erhalten, die sie gerade benötigen», schreibt die Computerwoche. Bei Schädlingsbefall etwa, würden in der Präzisionslandwirtschaft ausschliesslich betroffene Pflanzen mit Pestiziden behandelt werden. In der Nutztierhaltung bekämen Kühe so viel Futter, wie sie jeweils benötigten. Roboter, Drohnen und Sensoren würden jenen Informationen erheben, die für eine Landwirtschaft nach Mass erforderlich seien. Präzisionslandwirtschaft sei «das Gebot der Stunde». Der Konzernatlas 2017 weist auf die Kehrseiten der Präzisionslandwirtschaft hin: Abhängigkeit von Konzernen, die die Geräte zur Verfügung stellen und damit Zugang zu den betriebswirtschaftlichen Daten erhalten. Zudem wird damit jahrtausendealtes bäuerliches Wissen an den Computer delegiert.

Hier wird die Grenze zwischen traditioneller Züchtung und Gentechnik verwischt, um die neue Gentechnik als natürliche Fortsetzung der Domestikation darzustellen. Diese Strategie ermöglicht den Herstellerfirmen auch eine Ausweitung der Reichweite von Patenten. Dabei werden fundamentale biologische und technische Unterschiede zwischen Gentechnik und konventioneller Züchtung missachtet. Bei Letzterer werden die Organismen als Ganzes genutzt. Die neue Gentechnik greift jedoch direkt auf der Ebene des Erbgutes ein und hebelt somit die natürlichen Mechanismen der Vererbung und der Genregulation aus. Zudem ist der Begriff irreführend, da die neue Gentechnik nicht präzise ist: Es kommt oft zu ungewollten Nebeneffekten.

Proteine spielen die vielfältigsten Rollen im Leben eines Organismus. Als Enzyme steuern sie unsere Lebensfunktionen. Sie bilden die Bausteine für Gewebe und Organe, bestimmen aber auch Krankheitsresistenz und individuelle Reaktionen auf äussere Einflüsse. Ihre Herstellung wird von den Genen gesteuert – aber nicht ausschliesslich. Denn Proteine interagieren nicht nur miteinander, sondern auch mit der DNA selbst und beeinflussen so ihre eigene Synthese. Die Eiweissbausteine (Aminosäuren) werden ausserhalb des Zellkerns hergestellt. Dazu muss die DNA im Zellkern in zwei Stränge aufgespaltet und die nötige Information auf einen Botenstrang (Boten-RNA/messenger RNA/ mRNA) aufgebracht werden. Diese ist für die Übertragung dieser Information zum Herstellungsort zuständig und wird nach erfüllter Aufgabe wieder zersetzt. Den Entstehungsprozess dieser mRNA aufgrund der in der DNA enthaltenen Information bezeichnet man in der Fachsprache als kodieren.

Pestizide sind giftige chemische Substanzen, die unerwünschte Lebewesen vertreiben, töten oder in ihrer Entwicklung beeinträchtigen. Unter Pestizide fallen Substanzen gegen tierische Schädlinge (Insektizide), gegen Unkräuter (Herbizide), Pilze (Fungizide) und weitere Organismen. Weil Pestizide meist grossflächig in der Umwelt ausgebracht werden, belasten sie nicht nur Gewässer, Bestäuber, Vögel oder Amphibien. Pflanzen mit Pestizidrückständen landen auch auf unserem Teller. Einige Pestizide stehen im Verdacht, an der Entstehung von schweren Krankheiten wie Krebs beteiligt zu sein. Die Schweiz gehört zu den Ländern mit besonders hohem Pestizideinsatz, wie eine Analyse der Vision Landwirtschaft vom Mai 2016 zeigt.

Probiotika sind Produkte aus lebenden Mikroorganismen, deren Verzehr einen gesundheitlichen Nutzen bringen soll. Erhältlich sind sie als Bestandteil von Lebensmitteln (zum Beispiel von Joghurt) sowie in Form von Kapseln und Tabletten als Arznei- oder Nahrungsergänzungsmittel. Bekannte Probiotika-Mikroorganismen sind Hefepilze, Enterokokken, Laktobazillen und Bifidobakterien. Im Lebensmittelbereich werden die Probiotika dem Functional Food zugerechnet, da sie über den Nährwert und Genuss hinausgehende gesundheitsfördernde Wirkungen haben sollen. Ob diese Wirkungen jedoch tatsächlich eintreten, ist im Einzelfall oft nicht wissenschaftlich bewiesen und wird immer wieder kontrovers diskutiert.

Plasmide sind kleine ringförmige DNA-Moleküle. Sie kommen natürlicherweise in Bakterien vor – und zwar zusätzlich zu deren Erbinformation, die auf ihrem grössten Erbgutträger, dem Bakterienchromosom liegt. Plasmide können sich eigenständig vermehren und liegen oft in mehreren Kopien vor. Sie sind für das Leben der Bakterien nicht zwingend notwendig, können aber Gene enthalten, die in bestimmten Situationen Vorteile bieten – wie beispielsweise Gene, die eine Resistenz gegen Antibiotika verleihen. In der Gentechnik dienen modifizierte Plasmide als Fähren, um Gene in Zellen zu übertragen.