Die Monsanto Papers sind eine Reihe interner Dokumente, die im Rahmen einer Klage gegen den Konzern veröffentlicht wurden. Im Zentrum der Klage stand das weltweit meistversprühte Herbizid Roundup, dessen Wirkstoff Glyphosat für Krebsfälle verantwortlich gemacht wird. Die Dokumente zeigen, wie der Konzern wissenschaftliche Ergebnisse missbraucht hat, um sein Interesse durchzusetzen. Sie enthüllen, wie Monsanto versucht hat, die Regulierungsbehörden und ihre Normen zu seinen Gunsten zu beeinflussen, um die Sicherheit seiner Produkte zu verteidigen. Die Firma hat sich auch in den externen Begutachtungsprozess von wissenschaftlichen Zeitschriften eingemischt, um zu verhindern, dass Forschungsergebnisse, die ihre Ziele bedrohten, publiziert werden. Zudem hat sie öfters renommierte Wissenschaftler bezahlt, damit diese von Branchenmitarbeitern geschriebene Studien, die belegen, dass Glyphosat nicht krebserregend ist, den Anschein einer unabhängigen wissenschaftlichen Bewertung verleihen. Die Monsanto-Papers veranschaulichen, wie schwierig die Suche nach wissenschaftlicher Objektivität beim gewichtigen Einfluss der grossen Firmen ist. Verantwortungsvolles wissenschaftliches Arbeiten sollte unabhängig von den finanziellen Interessen des Sponsors sein, sonst könnte die Wissenschaft durch solche Verzerrungen ins Zwielicht geraten.