21.08.2014 | Lebensmittel

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Neue Früchte gefällig? Zum Beispiel eine Banane mit hohem Vitamin-A-Gehalt. Bild: Clipdealer

Nicht gentechnisch verändert sondern gentechnisch modifiziert sollen künftige Früchte sein. Dies propagieren italienische Wissenschaftler im Fachmagazin „Trends in Biotechnology“. Mit der neuen Bezeichnung möchten sie die Akzeptanz für die Gentechnik bei der Bevölkerung steigern. Die Wissenschaftler experimentieren mit dem sogenannten „gene editing“. Sie hoffen mit dieser neuen Methode die Informationen in den Zellen einer Pflanze wie einen Text oder eine mathematische Formel neu schreiben zu können und so die genetischen Eigenschaften einer Pflanze zu verändern. Im Gegensatz zur herkömmlichen Gentechnik würden so keine artfremden Gene ins Erbgut eingeschleust. Damit könne der Veränderung im Labor das Unnatürliche genommen werden, schreibt Chidananda Nagamangala Kanchiswamy, der Verfasser des Artikels. Der Agrawissenschaftler arbeitet am italienischen Istituto Agrario San Michele.

Mit gezielten Veränderungen an einzelnen Stellen eines Chromosoms könnten Eigenschaften von Früchten verändert oder eben editiert werden. Denn bei verschiedenen Pflanzen sind mittlerweile alle Gensequenzen entschlüsselt und in Datenbanken gespeichert. Die Liste möglicher Veränderungen ist lang. Ein Apfel der sich nicht mehr braun verfärbt, wenn er angeschnitten wird. Eine Banane mit hohem Vitamin-A-Gehalt für Afrika. Doch viele Wissenschaftler zeigen sich skeptisch. Genetische Eigenschaften und die biochemischen Reaktionen zu denen sie führen, seien in einer sorgfältigen Balance. Ein Eingreifen könne daher zu unvorhersehbaren Resultaten führen, warnt die britische Organisation GMWATCH. Es handle sich schlussendlich Genmanipulation mit einem neuen Namen.

Auch die Gesetzgeber der meisten Länder würden die Neuschöpfungen vor Probleme stellen. Noch ist nicht klar, wie diese neuen Techniken gesetzlich geregelt werden könnten.