14.8.2014 | Freisetzungen

140814Phytophthora

Verschiedene europäische Universitäten planen Freisetzungsversuche mit Kartoffeln, die resistent gegen Kraut- und Knollenfäule sein sollen. Bild: Rasbak

In der EU gab es 2014 nur gerade zehn neue Gesuche für Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen. 2009 waren noch 109 Freisetzungsversuche auf europäischen Feldern zu verzeichnen. Damit setzt sich die Tendenz der letzten Jahre fort. Seit 2009 ist die Zahl der in der EU registrierten Versuche um 90 Prozent gesunken. In Deutschland wird 2014 wie schon im Jahr zuvor kein einziger Freisetzungsversuch durchgeführt. Vor allem die internationalen Agrarkonzerne verzichten im Augenblick in Europa weitgehend auf die Gentechnologie. Anträge auf Zulassungen wurden zurückgezogen und entsprechend gibt es auch weniger Freisetzungsversuche. Ausnahmen bilden nach wie vor Spanien, wo gentechnisch veränderter Mais grossflächig angebaut wird und Tschechien. Auf der iberischen Halbinsel will das französische Züchtungsunternehmen Limagrain an mehreren Standorten neue Sorten mit Schädlingsresistenzen oder Herbizidtoleranzen testen.

Die übrigen Freilandversuche wurden von Universitäten durchgeführt und dienen der Grundlagenforschung. Es handelt sich beispielsweise um Tests mit gentechnisch veränderten Pappeln, die mehr  Biomasse produzieren sollen, Versuche mit Kartoffeln mit verändertem Stärkeanteil oder Phytophtera-Resistenzen und Mais mit einer veränderten Zusammensetzung der Vitamine. An der niederländischen Universität Wageningen laufen zudem mehrjährige Versuchsreihen mit schorfresistenten Apfelbäumen. In der  Schweiz hat die Universität ihre Freisetzungsversuche mit Gentechweizen 2014 wieder aufgenommen.


Weitere Informationen: Gentechweizen im Reckenholz ausgesät