30.01.2014 | Saatgut

140130EU saatgut

Die Studie "Concentration of Market Power in The EU Seed Market" zeigt einen markanten Rückgang der Arten und der Sorten.

Die EU streitet zur Zeit um eine neue Saatgutverordnung. Eine von den Grünen in Auftrag gegebene Studie zeigt, wie gross der Handlungsbedarf ist. In Europa nimmt die Konzentration auf dem Saatgutmarkt weiterhin stark zu. 95 Prozent des Gemüsesaatgutes wird von nur fünf Unternehmen gesteuert. Bei den Zuckerrüben stammen 86 Prozent von den vier grössten Anbieter. Beim Mais liegt der Anteil der grössten fünf Anbieter (Pinoeer, Syngenta, Limagrain, KWS, Monsanto) bei 75 Prozent. Etwas besser sieht es beim Weizen aus. Dort stammt die Hälfe des Saatgutes aus hofeigenen Quellen. Die FAO schätzt, dass die Vielfalt der Kulturpflanzen alleine im 20. Jahrhundert um 75 Prozent zurückgegangen ist. Ein Reichtum der Arten ist für die ausgewogenen Ernährung der Menschheit aber äusserst wichtig.

Es ist zu befürchten, dass ohne regulatorische Gegenmassnahmen sich die Zahl der Arten noch weiter verringern wird. Mehr als 70 % der menschlichen Ernährung basiert auf zwölf Pflanzen- und fünf Tierarten. Der Verlust von Agrobiodiversität hat drastische Auswirkungen auf die Möglichkeiten heutiger und künftiger Generationen, auf Veränderungen des Klimas und der Umwelt zu reagieren. Die Vielfalt ist ein zentraler Faktor für die Stabilität der landwirtschaftlichen Ökosysteme.