05.09.2014 | Europa

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Wie lange muss eine Fütterungsstudie dauern, um krebserregende Wirkungen nachweisen zu können? Bild: Clipdealer

Das Institut für Lebensmitteltoxikologie und Chemische Analytik der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) wird Fütterungsstudien mit zwei gentechnisch veränderten Maissorten durchführen. Eines der vorrangigen Ziele sei es, herauszufinden, inwieweit Langzeitfütterungsstudien geeignet sind, um die mögliche Toxizität von gentechnisch veränderten Pflanzen zu erkennen, schreibt das Institut in einer Presseerklärung. Die EU fördert das Projekt mit rund 3 Millionen Euro. Das EU-Recht besagt, dass gentechnisch veränderte Organismen vor ihrer Marktzulassung auf ihre Unbedenklichkeit für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt geprüft werden müssen. Bei Lebens- und Futtermitteln aus gentechnisch veränderten Pflanzen fordert der Gesetzgeber 90 Tage dauernde Fütterungsstudien, um eine mögliche Toxizität zu untersuchen. „Viele Toxikologen bezweifeln, dass eine Studie über 90 Tage ausreicht, um toxische Effekte in Fütterungsstudien mit ganzen Pflanzen zu beobachten, von einer möglichen krebserregenden Wirkung ganz zu schweigen“, sagt Professor Pablo Steinberg, unter dessen Leitung die Langzeitstudien durchgeführt werden.

Untersucht werden die gentechnisch veränderten Maissorten NK603 und MON810. NK603 ist tolerant gegenüber dem Breitbandherbizid Glyphosat. Bei MON810 handelt es sich um einen sogenannten Bt-Mais, der ein giftiges Protein zur Bekämpfung von Schadinsekten bildet.