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Die Organisatoren des “Internationalen Monsanto Tribunals” haben den US-Agrarindustriekonzern offiziell eingeladen, in Den Haag am 15. und 16. Oktober an den Verhandlungen des symbolischen Gerichtsprozesses teilzunehmen. Dem aus Amsterdam zugestellten Einschreiben wurde die Annahme verweigert. “Wir sind nicht wirklich überrascht, dass Herr Grant dieses Schreiben abgelehnt hat” sagt Vandana Shiva, Trägerin des alternativen Nobelpreises und weltbekannte Protagonistin des “Monsanto Tribunals”. “Seit jeher versucht Monsanto, die durch die eigenen Produkte verursachten Schäden und das Leiden für Mensch und Umwelt zu verbergen. So wie Monsanto mit dem DARK Act in den USA mittels dem Verbieten einer Kennzeichnung genetisch manipulierte Inhaltsstoffe zu verbergen versucht, so möchte Monsanto nun sich dem zivilgesellschaftlichen Tribunal entziehen. Aber das bedeutet nicht, dass wir den Konzern nicht vor das symbolische Gericht stellen werden.”

Aus dem Einladungsschreiben an Hugh Grant, dem Geschäftsführer von Monsanto: “Für die Stiftung Monsanto Tribunal ist es von großer Bedeutung, dass dem Konzern Monsanto die ausreichende Möglichkeit gegeben wird, die eigenen Positionen vor dem Tribunals darzustellen, damit auf der Basis möglichst weitreichender Informationen ein Urteil getroffen werden kann.”
Monsanto hat nun bis zum 1. Oktober 2016 die Möglichkeit, eine schriftliche Erklärung einzureichen und/oder eine rechtliche Vertretung nach Den Haag zu senden.Vom 14. bis 16. Oktober 2016 findet in Den Haag (Niederlande) das Monsanto Tribunal statt. Das symbolische Gerichtsverfahren soll aufzeigen, dass Monsanto gegen international geltende Gesetze verstösst.

Monsanto ist gegenwärtig auch wegen einer möglichen Übernahme in den Medien. Der erste Übernahmeversuch durch Bayer ist gescheitert. Das Angebot von 62 Milliarden Euro wurde abgelehnt. Nun gehen die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen weiter. Das Organisationsteam des Monanto Tribunals hat einen offenen Brief an den Vorstandssitzenden von Bayer geschrieben und nachgefragt, ob Bayer nach einem allfälligen Kauf auch gewillt ist, für die weltweit angerichteten Altlasten von Monsanto aufzukommen.

Derweilen wurden die Richterinnen und Richter des Tribunals bekannt gegeben. Es handelt sich um Frau Dior Fall Sow aus Senegal: ehemalige Generalanwältin für den Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda, Frau Francoise Tulkens aus Belgien: ehemalige Richterin und Vizepräsidentin des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und Herr Upendra Baxi aus Indien: ehemaliger Präsident der indischen Gesellschaft für Internationales Recht. Alle drei können für die Verhandlungen auf fundiertes jurisitsches Wissen und jahrelange Erfahrungen zurückgreifen.