gene Fotolia 172051484 SGene Drives als Gefahr für die Umwelt. Bild: Fotolia

Mehrere deutsche Organisationen haben in einem offenen Brief an Bundesumwelt-Ministerin Svenja Schulze ihre Bedenken gegenüber Organismen, die mit der „Gene Drive“-Technik gentechnisch verändert wurden, geäussert. Sie forderten wirksame Massnahmen gegen die unkontrollierte Ausbreitung dieser Organismen. In einer Antwort auf den Brief zeigt sich das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Sicherheit ebenfalls kritisch in der Thematik. 

Durch Gene Drives veränderte Organismen, die in der Natur freigesetzt werden, können die im Labor eingesetzte DNA in einer natürlichen Population verbreiten und so zum Beispiel durch Sterilität zur Ausrottung dieser führen. Ein solches Gene-Drive-Projekt findet derzeit in mehreren Ländern mit gentechnisch veränderten Mücken statt, die helfen sollen, die Krankheit Malaria auszurotten.

Im Brief, der von Testbiotech verschickt wurde, wird davor gewarnt, neuerdings auch gentechnisch veränderte Fluginsekten oder andere Organismen, die schwer kontrollierbar sind, in der Umwelt auszusetzen. Zu gross sind die Unsicherheiten bezüglich Auswirkungen auf zukünftige Generationen und deren Ökosysteme. Die unterzeichnenden Organisationen nehmen Bezug auf das Vorsorgeprinzip und fordern ein Verbot der Freisetzung, des Imports und des kommerziellen Anbaus von gentechnisch veränderten Organismen, die sich in natürlichen Populationen auskreuzen und ausbreiten können.

Im Antwortschreiben des Ministeriums wird auf die Forderungen eingegangen. Das Ministerium äussert sich ebenso kritisch und und schreibt, dass „die unkontrollierte Ausbreitung von gentechnisch veränderten Organismen unbedingt verhindert werden muss“. Und dass im Namen des Vorsorgeprinzips keine Freisetzungen von „Gene Drive“-Organismen in Deutschland und Europa geschehen sollen, solange ein erheblicher Forschungsbedarf besteht und negative Effekte auf die Biodiversität nicht ausgeschlossen werden können. Ausserdem solle die Risikobewertung für diese Organismen verbessert werden.