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Saatgutimporte in die Schweiz werden stichprobeartig auf gentechnische Anteile untersucht. Bild: Clipdealer

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) beprobt bei Mais, Soja, Zucker- und Futterrüben, Raps und Kartoffeln stichprobenartig das in die Schweiz importierte Saatgut auf Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Samen. Bisher wurden die Ergebnisse des amtlichen GVO-Saatgutmonitorings jedoch nicht öffentlich zugänglich gemacht. Dieser Mangel an Transparenz ist für die Landwirtschaft, Züchtung, Saatguterzeugung und Imkerei, die möglicherweise von einer GVO-Verunreinigung des Saatguts betroffen sind, problematisch. Für sie wäre es wichtig, so zeitnah wie möglich Einblick in die Ergebnisse des GVO-Saatgutmonitorings zu erhalten, um eine Aussaat mit kontaminiertem Saatgut zu verhindern. Denn so könnten sich gentechnisch veränderte Pflanzen in der Umwelt verbreiten. Nun will der Bundesrat für mehr Transparenz sorgen.

Künftig soll jährlich eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Saatgutkontrollen veröffentlicht werden. Damit reagiert der Bundesrat auf eine Interpellation von Nationalrätin Martina Munz. Der Import von Saatgut werde seit 1999 auf Verunreinigungen gentechnisch veränderter Organismen untersucht, schreibt der Bundesrat. Importeure von bestimmtem Saatgut (Mais, Soja, Raps etc.) müssten alle zumutbaren Vorkehrungen treffen, um eine Verunreinigung mit gentechnisch veränderten Organismen zu verhindern. Die rechtlichen Anforderungen sowie die Untersuchungen hätten in den letzten 16 Jahren gewährleistet, dass keine verunreinigten Saatgutposten in der Schweiz ausgesät wurden.

Der Schritt hin zur Veröffentlichung geht zwar in die richtige Richtung, reicht für eine wirkliche Transparenz aber noch nicht. Dies zeigt eine genauere Betrachtung der mittlerweile im Jahresberichts 2015 des Nationalen Kontrollplans veröffentlichten Ergebnisse zu den Saatgutkontrollen. Die publizierten Informationen sind zu wenig umfassend und ihre Veröffentlichung erfolgt mit einiger Verzögerung und wäre im Fall einer Kontamination folglich zu spät. Zudem braucht es ein dichteres Netz frühzeitiger Kontrollen um zu vermeiden, dass verunreinigte Chargen vom Markt zurückgerufen werden müssen.