06.02.2014 | Inverkehrbringen

mais1507

Protest gegen die Anbaubewilligung des Mais 1507 in Berlin. Bild: compact.de

Deutschland wird sich bei der Abstimmung zur Anbauzulassung des gentechnisch veränderten Mais 1507 in der EU der Stimme enthalten, da sich die beteiligten Ministerien nicht auf eine Position einigen konnten. Dies gab ein Regierungssprecher bekannt. Über 170'000 Personen unterzeichneten innerhalb von 48 Stunden eine Petition gegen die Anbauzulassung. In Berlin prostierten zahlreiche Menschen vor dem Kanzleramt. Laut aktuellen Meinungsumfragen sind in Deutschland 88 Prozent der Bürgerinnen gegen die Zulassung. Am 11. Februar wird in Brüssel endgültig entschieden, ob der Mais der Firma Pioneer zur Aussaat in den EU-Ländern freigegeben wird.

Großbritannien, Spanien und die Niederlande gelten als gentech-freundlich, Frankreich, Österreich, Italien und Polen werden wohl gegen die Anbau-Genehmigung stimmen. Mit der Stimmenthaltung Deutschland wird es im EU-Ministerrat voraussichtlich zu keinem Entscheid kommen. Dieser liegt dann bei der EU-Kommission. Diese hat sich bereits für den Gen-Mais ausgesprochen.
Der Mais 1507 ist gentechnisch so verändert, dass er ein für Insektenlarven tödliches Bt-Toxin produziert. Zudem ist er resistent gegen das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat. Es darf aufgrund seiner schädlichen Wirkungen auf die menschliche Gesundheit ab 2016 in der EU nicht mehr verwendet werden.