05.09.2013  Inverkehrbringen

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Herbizide mit dem Wirkstoff Isoxaflutol sind im US-Bundesstaat Wisconsin aufgrund ihrer Toxizität nicht zugelassen. Bild: Royalbroll

Das Landwirtschaftsdepartement der USA hat Bayer stillschweigend eine Bewilligung für eine neue gentechnisch verändere Soja-Sorte erteilt. Diese ist resistent gegen ein Herbizid von Bayer mit dem Wirkstoff Isoxaflutol (IFT). Der Wirkstoff wird von der Environmental Protection Agency (EPA) als „vermutlich krebserregend“ eingestuft. In den Bundesstaaten Wisconsin, Michigan und Minnesota ist die Anwendung dieser Herbizide deshalb nicht erlaubt. Bayer propagiert die neue Soja-Sorte als Alternative zu den Monsanto-Züchtungen, die gegen das Herbizid Glyphosat resistent sind. Denn mittlerweile gibt es verbreitete Resistenzen gegen Glyphosat. „Bayers neue Soja-Bohne repräsentiert die nächste Welle in der Agrar-Biotechnologie“, sagt Bill Freese vom Center for Food Safety. „Diese Pflanzen werden den Einsatz von Herbiziden massiv ansteigen lassen und die Abhängigkeit der Farmer von hochgiftigen Herbiziden erhöhen.“ Bislang beträgt der Anteil von IFT lediglich 7 % der eingesetzten Herbizide. Freese befürchtet, dass sich der Anteil vervierfachen könnte - mit verheerenden Folgen für Mensch und Umwelt. Neben Bayer haben auch andere Agrochemiekonzerne neue Bewilligungsgesuche für neue Sorten eingereicht, die resistent gegen weitere Herbizide sind. Das Center for Food Safety fordert ein Umdenken. Nicht weitere Biotech-Pflanzen seien gefragt, sondern andere Bewirtschaftungs- und Anbaumethoden.