03.06.2013 | Inverkehrbringen

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Auch in vielen europäischen Städten gab es kürzlich Kundgebungen gegen die aggressive Firmenpolitik von Monsanto. Bild: Looijesteijn

Monsanto wird in Europa die Produktion von gentechnisch verändertem Mais einstellen -  ausser in Spanien, Portugal und Tschechien. Der Agrokonzern bestätigte gegenüber dänischen Medien, dass er keine weiteren Investitionen in Versuche, Entwicklung und Vermarktung von gentechnisch veränderten Pflanzen tätigen werde. „Wir werden keine weiteren Gelder dafür einsetzen, Landwirte zu überzeugen unsere gentechnisch veränderten Pflanzen anzubauen“, sagte der für Europa verantwortliche PR-Leiter von Monsanto. Nur gerade auf einem Prozent der Mais-Anbaufläche in Europa wird heute gentechnisch veränderter Mais angepflanzt. Der Rückzug erfolgt stillschweigend. Zuvor hatten bereits BASF, Bayer und Syngenta ihre Gentechsparten aus Europa abgezogen. Die Ankündigung von Monsanto ist zwar sehr erfreulich und darf als Erfolg der gentechnikkritischen Bewegung verbucht werden. Was genau dies aber für die Zukunft bedeutet, bleibt unklar. Voraussichtlich bereits am 10. Juni wird die EU über die Zulassung des Gentech-Mais SmartStax befinden. Diese Maissorte entwickelt von Monsanto und Dow AgroSciences produziert sechs verschiedene Insektengifte und ist gegen zwei Unkrautvernichtungsmittel resistent. Obwohl die Dossiers der Industrie Mängel aufwiesen, wurde der Mais in einer ersten Begutachtung von der EFSA positiv bewertet. Testbiotech fordert nun in einer Email-Aktion an die zuständigen Behörden die Neubewertung von SmartStax und wirksame Masnahmen gegen den Import. Denn es wird vermutet, dass dieser Mais bereits heute in Europa unkontrolliert eingeführt wird, da verlässliche Testverfahren fehlen.