19.03.2014 | Freisetzungen

 140319reckenholz

Auf den Versuchsfeldern im Reckenholz forscht die Universität Zürich mit gentechnisch veränderten  Weizenlinien, die gegen Mehltau resistent sein sollen. Bild: SAG

Die Universität Zürich hat am 13. März auf den Versuchsfeldern im Reckenholz gentechnisch veränderten Weizen ausgesät. Dies gab sie heute an einer Pressekonferenz bekannt. Die Versuche werden auf einer sogenannten „Protected Site“ durchgeführt, welche von der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope eingerichtet wurde.
 Agroscope rechnet mit jährlichen Kosten von rund 750'000 Franken für die Einrichtung und den Unterhalt der speziell gesicherten Felder. Bundesrat und Parlament hatten dieser Budgeerhöhung zugestimmt, mit der Begründung damit den Forschungsstandort zu stützen. Mit der "Protected Site" im Reckenholz steht gesamthaft eine Versuchsfläche von 3 Hektaren für die Gentechologie-Forschung zur Verfügung. Für das laufende Jahr sind nur Versuche mit Weizen vorgesehen. Doch in den nächsten Jahren könnten Versuche mit Kartoffeln, Äpfeln und einer weiteren Weizensorte hinzukommen. Agroscope selber betreibt keine Forschung mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Sie stellt den Forschern von verschiedenen Insitutionen die Versuchsanlage zur Verfügung und betreut die Freisetzungsversuche agronomisch.

Diese erneuten Freisetzungsversuche mit genmanipuliertem Weizen bewertet die SAG als wenig zielführend. Sie sind teuer und forschen an den Bedürfnissen einer zukunftsfähigen nachhaltigen Landwirtschaft vorbei. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft braucht Anbausysteme, welche die natürliche Vielfalt fördern und erhalten. Die öffentliche Hand sollte mehr Gelder für Forschung aufwenden, welche die Multifunktionalität der Öko- und der Agrarsysteme mit einbezieht. Teure Freisetzungsexperimente mit Gentech-Pflanzen passen nicht zur Schweizer Landwirtschaft.