Die Infektionskrankheit Malaria, die über die Stechmückenart Anopheles übertragen wird, ist in vielen Teilen von Afrika nach wie vor ein grosses Problem. Forscher wollen nun mit Gene Drives (mutagene Kettenreaktionen) die Malariamücken immun gegen den Erreger machen oder ganze Mückenpopulationen ausrotten. Die Anwendung von mit Gene Drives wirft aber ökologische und moralische Fragen auf: Wie reagiert ein Ökosystem auf eine drastische Reduktion oder gar das Verschwinden einer Art? Was passiert, wenn sich die Gene-Drive-Mücke mit einer anderen Art paart? Um all diese Fragen zu klären, besteht noch viel Forschungsbedarf. Die Gene Drives Technik birgt erhebliche Risiken, die sorgfältig zu klären und kritisch gegen den zu erwarteten Nutzen abzuwägen sind. (Neue Zürcher Zeitung, 13.11.18)
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Die internationale Konferenz zur Biodiversität (COP 14) wird sich über ein Moratorium auf die Freisetzung von Gene Drives, eine Technik mit weitreichenden und unumkehrbaren ökologischen Folgen, beraten müssen. Angesichts der anstehenden Entscheidungen gewinnen die sog. Gene Drive Files wieder an Aktualität. Über1200 offengelegte Dokumente und Emails beweisen, dass die Bill and Melinda Gates Foundation eine PR Firma dafür bezahlt hat, heimlich eine Lobbygruppe aus angeblich unabhängigen Wissenschaftlern zu rekrutieren, mit dem Ziel, den UN Prozess (CBD) zu beeinflussen, der sich mit der Regulierung der Gene Drives befasst. Zu den Koordinatoren dieser Aktion gehören auch Mitglieder eines UN Expertenkommittees über synthetische Biologie, sowie Repräsentanten von Institutionen, die vom amerikanischen Militär finanziert wurden, um explizit Gene Drives zu entwickeln. (Heinrich Böll Stiftung, 05.12.17)
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