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Gentech-News 395/2018
Mittwoch, 20. Juni 2018
Gen-Scheren wie CRISPR/Cas9 können die Entstehung und Verbreitung von resistenten Genen, die den Genantrieb („Gene Drive“) blockieren, beschleunigen. Dies haben deutsche Forscher herausgefunden. Das Problem sei, dass zelleigene Reparaturmechanismen die DNA ungenau reparieren, weshalb die Gen-Scheren nicht mehr ansetzen können. So entstehen Mutationen und in der Folge Resistenzen. In einem Versuch zeigte sich, das ein eingesetztes Gen zunächst weibliche Fliegen zu Männchen machte. Weil aber Gene-Drive-resistente Genvarianten entstanden, war das Verhältnis der Geschlechter nach 15 Generationen wieder ausgeglichen. Diese Methodik sollte in der Theorie angewendet werden um Populationen von schädlichen Insekten, etwa krankheitsübertragenden Stechmücken, einzudämmen. (LABOonline, 29.5.18)
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Immer mehr Firmen bieten auch in Europa Gentests an. Einige Leute erhoffen sich, damit Krankheiten frühzeitig zu erkennen, andere wollen damit gegen ihr Übergewicht ankämpfen. Die dabei generierten Datenmengen sind enorm. Meist ist aber der Nutzen für die Kunden gering, da eine Interpretation der Daten mit grossen Unsicherheiten behaftet ist. Zurzeit ist man weit davon entfernt, alle Gen-Funktionen zu kennen. Ebenso spielen Umwelt-Faktoren und der Lebensstil eine Rolle bei der Entstehung von Krankheiten. Des Weiteren stellt sich die Frage, was der Untersuchte genau erfahren möchte und was nicht. Das Bundesgesetz über genetische Untersuchungen beim Menschen (GUMG) wurde in der letzten Session im Nationalrat behandelt. (Die Wochenzeitung, 24.5.18)
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Zwei neue Studien zeigen auf, dass in Zellen, die mit CRISPR bearbeitet wurden, Krebs entstehen kann. Sie untersuchten verschiedene menschliche Zellen und stellten fest, dass nach dem Zerschneiden der DNA-Doppelhelix durch die Gen-Schere CRISPR ein körpereigenes Gen namens „p53“ aktiv wird, um den Schaden zu reparieren oder die Zelle zu zerstören. Das Resultat ist immer gleich: CRISPR funktioniert nicht, weil die Schnittstelle „genäht“ ist oder die Zelle tot ist. Wenn CRISPR erfolgreich sein soll, heisst das im Umkehrschluss, dass eine Dysfunktion von p53 vorhanden sein muss. Genau diese Dysfunktion, beziehungsweise die gezielte Inaktivierung von p53 durch Wissenschaftler, führt häufig zu Krebs. (STAT, 11.6.18)
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Der gentechnisch veränderte „Golden Rice“ wurde von der Biotech-Industrie lange als notwendige Lösung gegen einen Vitamin-A-Mangel vermarktet. Der Gentech-Reis ist transgen; er enthält drei zusätzlich eingefügte Gene aus Bakterien und Mais. Nun schreibt die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA in einem Brief an das Internationale Reisforschungsinstitut (IRRI), dass die Variante „GR2E“ des Gentech-Reises im Vergleich zu vielen Gemüsen sehr geringe Werte an Beta-Karotin (Provitamin A) aufweist. Der Gehalt sei zudem variabel und nimmt bei längerer Lagerung zusätzlich ab. (Independent Science News, 3.6.18)
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In Afrika bereitet eine Heerwurm- (oder Kommandowurm-) Plage den Mais-Bauern Sorge. Die Gentechnik-Lobby versucht, ihnen den gentechnisch veränderten Bt-Mais zu verkaufen, obwohl in mehreren Regionen bereits Resistenzen der Schädlinge aufgetreten sind. Eine natürliche und günstige agrarökologische Alternative, die nachweislich funktioniert, ist die „Push-and-Pull“-Methode. Sie setzt auf verschiedene Begleitpflanzen am Rand der Hauptkultur. So können die Schädlinge dezimiert werden durch angelockte Ameisen, die die Eier des Heerwurms fressen. Eine neue Studie beweist, dass in Gebieten, in denen die gentechfreie Methode angewendet wird, der Heerwurm-Befall um bis zu 80% tiefer ist. (GMWatch, 18.5.18)
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Die Gentech-News werden redigiert von Paul Scherer, SAG. Einen Überblick über sämtliche Meldungen, die Referenzen und Hintergrundartikel finden Sie auf unserer Homepage: Gentech-news. Die Ausgaben 1- 293 sind weiterhin auf der Homepage des Blauen-Institut verfügbar.
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