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Gentech-News 377/2017
Mittwoch, 20. September 2017
Durch Crispr/Cas9, einem vor fünf Jahren entwickelten Instrument der Genom-Chirurgie, verfügen Biotechnologen über die Möglichkeit, das Erbgut von Lebewesen zu manipulieren. Billig, einfach und schnell lassen sich mit dem neuen gentechnischen Verfahren Gene herumschieben. Bislang ist es noch unklar, ob die Verfahren dem bestehenden Gentechnikgesetz untergeordnet werden. Da der Einsatz einer solchen Technologie relevante Folgen für die gesamte Bevölkerung hat, fordert die Eidgenössische Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH) den Miteinbezug der breiten Öffentlichkeit in die Diskussion. Derzeit liegt der Entscheid über das neue Verfahren alleine beim Bundesrat – ohne dass das Parlament dabei konsultiert werden muss. (Beobachter, 28. August 2017)
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Bereits im Juni dieses Jahres musste Syngenta einem Urteil des Gerichtes des US-Bundesstaates Kansas nachkommen und 7'300 Landwirte mit insgesamt 218 Millionen US-Dollar entschädigen. Grund dafür war der von Syngenta verkaufte GV-Mais Agrisure Viptera, welcher infolge fehlender Zulassung während den letzten drei Jahren nicht nach China exportiert werden konnte. Schuldig wurde Syngenta gesprochen, weil der Konzern die Landwirte über die Verhandlungssituation mit China hinweggetäuscht hatte. Nun droht Syngenta eine zweite grosse Klage: Rund 22'000 weitere, mit konventionellem Saatgut produzierende Bauern, verklagen den Agrarkonzern. Wegen der Vermischung des Maises beim Transport, wurden auch sie durch Chinas Einfuhrverbot geschädigt. (StarTribune, 08.09.2017)
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Jim Long, Geschäftsführer von Genesus Genetics, einer Firma die sich mit der genetischen Modifizierung von Schweinen beschäftigt, sieht nach eigenen Aussagen keine Zukunft mehr in seiner Branche. 1999 entwickelten Forscher an der Universität Guleph in Kanada das GV-Schwein Enviropig. Die kleine Herde GV-Schweine, welche 17 Jahre gehalten wurde, konnte jedoch keine Abnehmer finden. Nun sind die kostspielig entwickelten Schweine tot. Es bestehe kein Markt für GV-Schweine, schreibt Long. Laut dem Pew Research Center sind 40 Prozent der US-AmerikanerInnen der Meinung, dass genveränderte Nahrungsmittel schädlich für die Gesundheit sind. In Europa dürfte dieser Prozentsatz sogar noch höher liegen. (GMWatch, 09.09.2017)
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Monsanto verkauft in Indien sein GV-Baumwoll-Geschäft an die indische Firma Tierra Agrotech. Der Konzern hatte bereits in Vergangenheit gedroht, sich aus Indien zurückzuziehen, als Neu-Delhi diesen einer strengeren Preisüberwachung unterstellte und auf Missachtung des Wettbewerbsrechts überprüfte. Nach Angaben der Industrie helfe Monsantos Rückzug aus Indien dem Grosskonzern Bayer, eine Bewilligung der Europäischen Wettbewerbsbehörde für die Übernahme des US-Konzerns Monsanto zu erhalten. Trotz des Rückzuges aus dem indischen GV-Baumwoll-Geschäft verkündete Monsanto die Absicht, weiterhin in die Entwicklung von Gemüse- und Mais-Saatgut sowie Pflanzenschutzmittel für den indischen Markt zu investieren. (GMWatch, 09.09.2017)
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Obschon die Schweizer Landwirtschaft bei Nutztieren stark von Soja als Futtermittel abhängt, vermag die inländische Sojaproduktion gerade mal 1 Prozent der benötigten Menge abzudecken. Bislang beschränkten sich die Soja-Importe meist auf Einfuhren aus Brasilien. Doch die rapid vorangeschrittene Umstellung Brasiliens auf genveränderte Soja, lässt die Schweizer Landwirte zunehmend auf Soja anderer Herkunft ausweichen. Fündig werden diese im benachbarten Europa, welches gegenwärtig die Soja-Exporte in die Schweiz von beinahe Null auf gut 20 Prozent steigern konnte. Experten begrüssen diesen Trend und verweisen dabei auf die bodenverbessernden Eigenschaften der Pflanze auf europäischen Äckern. (Basler Zeitung, 7.09.2017)
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Die Gentech-News werden redigiert von Paul Scherer, SAG. Einen Überblick über sämtliche Meldungen, die Referenzen und Hintergrundartikel finden Sie auf unserer Homepage: Gentech-news. Die Ausgaben 1- 293 sind weiterhin auf der Homepage des Blauen-Institut verfügbar.
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