Klicken Sie hier, um den Newsletter online anzusehen
Gentech-News 373/2017
Mittwoch, 12. Juli 2017
Die 38 Vertragsstaaten des Europäischen Patentübereinkommens (EPÜ), darunter auch die Schweiz, haben am 30. Juni 2017 in Den Haag beschlossen, die Patentvergabe auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere einzuschränken. SWISSAID, Public Eye und ProSpecieRara begrüssen den Entscheid im Grundsatz, kritisieren aber die vielen Schlupflöcher in der Vorlage scharf. So sollen Patente nur dann verweigert werden, wenn Pflanzen oder Tiere unmittelbar aus einer Kreuzung und Selektion entstehen. Dies entspricht einer sehr engen Definition von konventioneller Zucht und öffnet zahlreiche Ausweichmöglichkeiten (SAG, 30.06.17)
Weiterlesen
|
Eine Anfang Juni 2017 publizierte, kritische Studie zum CRISPR/Cas-Verfahren geriet unter starken Beschuss von Gentech-Firmen. Die Studie hatte gezeigt, dass die Genschere CRISPR/Cas viele unerwartete Mutationen im Genom von Mäusen hervorruft. Auch andere, Studien weisen auf diese unerwünschten Effekte hin. Grund genug für einige Gentechfirmen zu verlangen, dass die Publikationen zurückgezogen werden. Die Studien seien falsch und würden zu viele negative Medienreaktionen und öffentliches Interesse auslösen. (GMWatch, 4.7.17)
Weiterlesen
|
Das chinesische Genomik-Unternehmen BGI scheint seine Pläne, gentechnisch veränderten Mini-Schweine als Haustiere auf den Markt zu bringen, auf Eis gelegt zu haben. 2015 hatten Mitarbeiter des Unternehmens ankündigt, ihre mittels Gen-Editierung geschaffene Mini-Schweine, die nur 15 Kilo wiegen, als Haustiere verkaufen zu wollen. Offenbar haben negative Presseberichte, die ablehnende Haltung der chinesischen Bevölkerung gegenüber genmanipulierten Lebewesen und die Unsicherheit, wie die Behörden die neuen gentechnischen Verfahren regulieren werden, zu einem Umschwung geführt. (Heise, 6.7.17)
Weiterlesen
|
In Bolivien wird auf einer Fläche von 1 Million Hektar Gentechsoja angebaut. Der Anbau von gentechnisch verändertem Mais ist hingegen verboten. Denn das südamerikanische Land besitzt mit 77 registrierten Maissorten mehr lokale Varietäten als Mexiko, das als Mutterland des Maises gilt. Diese Vielfalt sieht die Umweltorganisation PROBIOMA durch den illegalen Anbau von transgenem Mais bedroht. Im Mai wurden rund 30'000 ha illegal angebauter Gentechmais, der eine Herbizidresistenz besitzt, im Department Santa Cruz entdeckt. PROBIOMA fordert daher bessere Aufklärung für Konsumierende und die Landwirtschaft. (Latinamerica Press 7.7.17)
Weiterlesen
|
Blue California, einem US-Hersteller von Aromastoffen ist es dank einer innovativen Fermentationstechnik gelungen, mit Hefestämmen einen Aromastoff herzustellen, der in vielen Früchten vorkommt und diesen ihren unverwechselbaren Geschmack verleiht. Ziel war es, diesen Geschmackstoff ohne genetische Veränderungen herzustellen. Der Stoff hat laut der Firma die NON-GMO-Zertifizierung erhalten. Dies erlaube dem Unternehmen den Einstieg in den europäischen Markt. Der Aromastoff soll kommerziell in Rezepturen von Pfirsich-, Aprikosen- und Erdbeer-Aromen bei Getränken, Körperpflegeprodukten und sogar pharmazeutischen Anwendungen eingesetzt werden. (ots, 6.7.17)
Weiterlesen
|
Die Gentech-News werden redigiert von Paul Scherer, SAG. Einen Überblick über sämtliche Meldungen, die Referenzen und Hintergrundartikel finden Sie auf unserer Homepage: Gentech-news. Die Ausgaben 1- 293 sind weiterhin auf der Homepage des Blauen-Institut verfügbar.
Falls Sie die Gentech-News nicht mehr erhalten möchten, verwenden Sie bitte den folgenden Link: Gentech-News abbestellen >
|