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Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
SAG-Präsidentin Martina Munz kämpft für ein unbefristetes Moratorium.
Bereits zweimal wurde das Moratorium verlängert. Nun spricht sich der Nationalrat für eine weitere Verlängerung des Anbaumoratoriums für gentechnisch veränderte Pflanzen um vier Jahre aus. Martina Munz, SAG Präsidentin und WBK-Mitglied ist der Meinung: “Eine Verlängerung des Moratoriums auf unbestimmte Zeit wäre aufgrund der kritischen Haltung der Bevölkerung folgerichtig gewesen. Konsumentinnen und Konsumenten wollen kein Gentech auf ihren Tellern. Gentechnisch veränderte Pflanzen bringen auch der Schweizer Landwirtschaft keine ökonomische oder ökologische Vorteile. Dies hat das Nationale Forschungsprogramm NFP59 zu Chancen und Risiken von gentechnisch veränderten Pflanzen aufgezeigt.” Nun muss das Parlament in 4 Jahren wieder über eine Verlängerung entscheiden, auch wenn sich die Voraussetzungen für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in der Schweiz nicht geändert haben.
Die Biodiversitäts-Konvention (Übereinkommen über die biologische Vielfalt; Convention on Biological Diversity, CBD) ist ein am 29. Dezember 1993 in Kraft getretenes internationales Umweltabkommen. Inzwischen ist das Übereinkommen von 193 Vertragsparteien unterzeichnet und auch ratifiziert worden. Die Schweiz hat es am 21. November 1994 ratifiziert. Bild: https://www.cbd.int/.
Diesen Dezember findet in Cancun (Mexiko) die 13. COP (Conference of the Parties) der Biodiversitäts-Konvention (CBD) statt. Im Rahmen des Abkommens wird bereits seit mehreren Jahren über die Synthetische Biologie diskutiert. Die CBD ist das einzige internationale Organ, das sich mit der Regulierung der rasant wachsenden Synthetischen Biologie befasst. An der 13. COP erhofft man sich eine ständige Kontrolle über die Entwicklungen in der Synthetischen Biologie zu etablieren und eine Regulierung der Synthetischen Biologie einzuführen.
Nanomaterialien in Kosmetika sind eines der am häufigsten diskutierten Anwendungsbeispiele der Nanotechnologie in den Medien, da die Konsumentinnen und Konsumenten direkt mit den Nanomaterialien in Kontakt kommen. Bild: Fotalia
Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) in Karlsruhe (Baden-Württemberg) ist folgenden Fragen nachgegangen: Halten die Hersteller von kosmetischen Mitteln aus Baden-Württemberg die gesetzlichen Anforderungen bezüglich Nanomaterialien ein? Welche Produkte gibt es und welche Nanomaterialien werden eingesetzt? Wie sieht es mit dem Angebot solcher Produkte im Internet aus? Wie können Nanomaterialien im Labor untersucht werden? Dazu wurde von 25 ermittelten verantwortlichen Personen in Baden-Württemberg, die kosmetische Mittel mit Nanomaterialien herstellen, importieren oder vertreiben, 12 für eine Betriebskontrolle ausgewählt.
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) des Nationalrates spricht sich für eine unbefristete Verlängerung des Anbaumoratoriums für gentechnisch veränderte Pflanzen aus. 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung nehmen laut Univox-Studie von 2015 Gentechnik in der Lebensmittelherstellung als Gefahr wahr. Nur gerade Klimawandel, Kernkraftwerke und insbesondere Chemikalien und Pestizide werden als noch gefährlicher bewertet. Martina Munz, SAG Präsidentin und WBK-Mitglied ist der Meinung: “Eine Verlängerung des Moratoriums auf unbestimmte Zeit ist aufgrund der kritischen Haltung der Bevölkerung nur folgerichtig. Konsumentinnen und Konsumenten wollen kein Gentech auf ihren Tellern. Gentechnisch veränderte Pflanzen bringen auch der Schweizer Landwirtschaft keine ökonomische oder ökologische Vorteile. Dies hat das Nationale Forschungsprogramm NFP59 zu Chancen und Risiken von gentechnisch verändernten Pflanzen aufgezeigt.”
Unabhängige Wissenschaftler starten internationales Forschungsprojekt zu Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen. Bild: Fotolia
Mit einem Workshop in Zürich startete ein neues Forschungsprojekt zu den Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen. „RAGES“ ist unabhängig von den Interessen der Gentechnik-Industrie. Die Experten, die aus dem Bereich öffentlicher Forschung und der Zivilgesellschaft kommen, stimmen darin überein, dass die gegenwärtige europäische Praxis der Risikobewertung gentechnisch veränderter Pflanzen nicht ausreicht, um den Schutz von Mensch und Umwelt zu gewährleisten. „Die derzeitige Praxis der Zulassungsprüfung in Europa berücksichtigt die tatsächliche Dimension der Risiken nicht, die mit dem Anbau transgener Pflanzen einhergehen. Es ist kein Geheimnis, dass diese Standards ganz wesentlich von der Industrie beeinflusst wurden. Wir müssen das System besser ausbalancieren und dem Schutz von Mensch und Umwelt ein größeres Gewicht geben“, sagt Christoph für Testbiotech.
Saatgutimporte in die Schweiz werden stichprobeartig auf gentechnische Anteile untersucht. Bild: Clipdealer
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) beprobt bei Mais, Soja, Zucker- und Futterrüben, Raps und Kartoffeln stichprobenartig das in die Schweiz importierte Saatgut auf Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Samen. Bisher wurden die Ergebnisse des amtlichen GVO-Saatgutmonitorings jedoch nicht öffentlich zugänglich gemacht. Dieser Mangel an Transparenz ist für die Landwirtschaft, Züchtung, Saatguterzeugung und Imkerei, die möglicherweise von einer GVO-Verunreinigung des Saatguts betroffen sind, problematisch. Für sie wäre es wichtig, so zeitnah wie möglich Einblick in die Ergebnisse des GVO-Saatgutmonitorings zu erhalten, um eine Aussaat mit kontaminiertem Saatgut zu verhindern. Denn so könnten sich gentechnisch veränderte Pflanzen in der Umwelt verbreiten. Nun will der Bundesrat für mehr Transparenz sorgen.