Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Protest vor dem Sitz der EU-Kommission in Brüssel gegen die „Monsterheirat“, Mai 2017. Bild: foeeurope
Die geplante Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch den deutschen Chemiekonzern Bayer wird dieses Jahr wohl nicht mehr stattfinden. Die EU-Kommission kündigte an, die auf 56 Milliarden Euro geschätzte Fusion genauer zu untersuchen. Der Entscheid wird Anfang Januar 2018 erwartet. Der Zusammenschluss mit Monsanto würde Bayer zum Weltmarktführer in der Agrarchemie machen. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte, die Brüsseler Behörde sei besorgt, der Zusammenschluss könnte den Wettbewerb in den Bereichen Pestizide und Saatgut beeinträchtigen zum Nachteil für Landwirte und letztlich auch für die Konsumentinnen und Konsumenten. Dies könnte zu höheren Preisen, geringerer Qualität, weniger Auswahl und geringerer Innovation führen. Aufgabe der Kommission sei es, einen wirksamen Wettbewerb sicherzustellen.
Mit der Genschere CRISPR/Cas wird direkt in die DNA eingegriffen. Bild: Fotolia
In den USA ist es einer Forschergruppe der Oregon Health and Science University laut der Technology Review des Massachusetts Institute of Technology (MIT) gelungen, bei menschlichen Embryonen mit der sogenannten Genschere CERISPR/Cas9 eine erblich bedingte Herzschwäche auszuschalten. Noch gibt es aber keine wissenschaftliche Publikation zu diesem Experiment. Doch in den letzten Tagen sickerten immer mehr Informationen zu diesem Versuch an die Öffentlichkeit und lösten sehr kontroverse Diskussion aus. Anscheinend wurde mit einer grossen Zahl lebensfähiger Embryonen experimentiert. Von 58 behandelten Embryonen wiesen 42 den Gendefekt nach der Behandlung nicht mehr auf. Bei einem Drittel funktionierte die Genschere folglich nicht. Zudem soll nach fünf Tagen bei einem der behandelten Embryonen ein sogenanntes Mosaik aufgetreten sein, was bedeutet, dass die gentechnisch ausgelöste Veränderung bei der embryonalen Entwicklung nicht an alle Zellen weitergeben wurde.
Online finden sich verschiedene Anbieter für das Klonen von Haustieren
Das Biotechnologieunternehmen Sinogene mit Sitz in Beijing hat sich auf das Klonen von Hunden spezialisiert. Mit modernster Gentechnologie konnten die Grenzen der Klon-Technologie überwunden werden. Sinogene entwickelte ein Krankheitsmodell und verwendete die CRISPR/Cas9 Methode, die sogenannte Genschere, um eine Massenproduktion von geklonten Tiere zu erreichen, die weltweit erste ihrer Art.
Entwicklung der Versuchstierzahlen über 20 Jahre
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BVL berichtete Anfang Juli über einen Rückgang der in der Schweiz 2016 für Tierversuche eingesetzten Tiere um 7.7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gemäss Medienmitteilung wurden im vergangenen Jahr 52'560 Tiere weniger für Tierversuche eingesetzt als im 2015. Der Rückgang sei vor allem auf den Abschluss von Forschungs- oder Artenschutzprojekten zurückzuführen, die eine grosse Zahl von Amphibien und Fischen beinhaltete. Ähnlich wie in Vorjahren waren zwei Drittel der für die Tierversuche verwendeten Tiere Mäuse (65.2%). Die meisten der Tiere werden für die Grundlagenforschung eingesetzt, ein kleiner Teil (20%) für Entwicklung und Qualitätskontrolle.
Siliziumdioxid wird bereits seit 50 Jahren in vielen Bereichen der Nahrungsmittelindustrie, namentlich als Antiklumpmittel verwendet. Bild: en.wikipedia.org.
Siliziumdioxid, ein Lebensmittelzusatzstoff mit der Nummer E551, wird bereits seit 50 Jahren in vielen Bereichen der Nahrungsmittelindustrie (namentlich als Antiklumpmittel) sowie in Zahnpasta verwendet. Ein Projekt des Nationalen Forschungsprogramms NFP 64 hat gezeigt, dass Siliziumdioxid Nanopartikel, die bisher als unbedenklich galten, im Magen-Darm-Trakt Entzündungen hervorrufen können. Antiklumpmittel werden in der Nahrungsmittelindustrie dazu eingesetzt, dass Trockennahrungsmittel rieselfähig bleiben. Sie werden beispielsweise zugegeben, um das Verkleben von Gewürzen oder Fertigsuppen zu verhindern und kommen auch bei Instant-Kaffee oder Salz zum Einsatz.
In Uganda gehören Kochbananen zu den Grundnahrungsmitteln. Bild: Clipdealer
Forscher der australischen Queensland University of Technology haben eine gentechnisch veränderte Banane entwickelt, die einen erhöhten Gehalt an Pro-Vitamin A enthalten soll. Sie entwickelten die Banane in den vergangenen 10 Jahren mit Geldern der Bill & Melinda Gates Stiftung, die rund 7,6 Millionen Dollar in das Projekt gesteckt hatte. Die Banane könne jedes Jahr Hunderttausende von Kindern vor einer Erblindung, verursacht durch einen Mangel an Vitamin A, retten, machen die Forscher geltend. Als nächstes sollen Freilandversuche in Uganda durchgeführt werden, wo Kochbananen zu den Grundnahrungsmitteln gehören und Mangelernährung weit verbreitet ist.