Gesundheitsgefährdung

Ratte

Unabhängige Wissenschaftler der französischen Organisation CRIIGEN (Committee for Independent Research and Genetic Engineering) haben die Daten, welche Monsanto für eine Marktzulassung des Gentech-Mais MON863 in der EU eingereicht hat, neu analysiert. Die Neuauswertung der Fütterungsversuche mit MON863 zeigt, dass der Gentech-Mais nicht hätte zugelassen werden dürfen.

Die Wissenschaftler von CRIIGEN fanden heraus, dass nach dem Verzehr von MON863 folgende Befunde bei den Ratten erhoben werden können:

1. Anzeichen für eine Schädigung von Leber und Niere. Analysen von Befunden aus dem Blut, dem Urin, der Niere und der Leber zeigen Anzeichen für eine Störung dieser Organe (die unter anderem für die Entgiftung des Körpers wichtig sind).

2. Deutliche Unterschiede in der Gewichtsentwicklung. Die Ratten zeigten leichte, aber dosisabhängige Unterschiede im Wachstum bei beiden Geschlechtern, die 3.3% weniger Gewicht bei den männlichen und 3.7% Zunahme bei den weiblichen Tieren betrug.

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Maus, die fünf Monate mit einem Isolat aus Gentech-Soja gefüttert wurde.
Bild: http://www.regnum.ru/english/813298.html


Russische Forscher bestätigen mit neuen Resultaten, dass Fütterungsversuche mit herbizidresistenter Soja (Roundup-Ready) bei Ratten und Mäusen zu schweren Schädigungen an Organen (Leber, Nieren) führen. Zudem sollen Mäuse, die mit Gentech-Soja gefüttert wurden, auch Verhaltensstörungen zeigen.

Es liegen allerdings keine Publikationen dieser Resultate in wissenschaftlichen Journals vor.

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Bild: www.transgen.de

Immer wieder gibt es Hinweise, dass Gentech-Mais in Fütterungsversuchen Tiere schädigt.


Eine Fütterungsstudie bekräftigt die Gesundheitsbedenken von Gentech-Maissorten. Untersucht wurden drei gentechnisch veränderten Mais-Varianten (MON810, MON863, NK603) der US-Firma Monsanto. Signifikante Veränderungen wiesen vor allem die Blutwerte der Tiere für Leber und Nieren auf. Grundlage für die Studie bildeten Daten aus einem Fütterungsversuch an Ratten, den Monsanto in Auftrag gegeben hatte. Greenpeace hatte im Jahr 2007 bewirkt, dass ein Teil dieser Daten per Gerichtsbeschluss öffentlich gemacht wurde. Von der Bundesregierung fordert Greenpeace, ein Importverbot und einen Anbaustopp der betroffenen gentechnisch veränderten Pflanzen in der EU durchzusetzen. Zudem soll Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner am nationalen Anbauverbot für Gen-Mais festhalten.

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Bild: Wikipedia

Bei mit MON810-Mais gefütterten jungen Mäusen nahm unter anderem die Konzentration an Interleukin-6 gegenüber der Kontrollgruppe ohne Gentech-Fütterung deutlich zu; Abbildung: Kristallstruktur des humanen Interleukin-6 (reguliert Entzündungsreaktionen des Organismus).

Eine Fütterungs-Studie des italienischen Forschungsinstitutes für Ernährung und Lebensmittel kommt zum Ergebnis, dass Gentech-Mais MON810 signifikante Veränderungen im Immunsystem bei Mäusen bewirken kann.

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In einer Studie im Auftrag des österreichischen Ministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend wurden Labormäuse mit einer Diät gefüttert, die zu einem Drittel aus gentechnisch verändertem Mais NK603xMON810 bestand. Eine Kontrollgruppe von Mäusen hatte konventionellen Mais erhalten.

Im Schlussbericht wird festgestellt:

«Zusammenfassend weisen die Ergebnisse dieser Studie darauf hin, dass Interaktionen zwischen den Testtieren und den verwendeten Maissorten bestehen, bei Verwendung des stacked event NK603 x MON810 zeigten sich geringere Reproduktionsleistungen im Verlaufe des RACB (Methode der fortlaufenden Zucht (RACB)). Ob ähnliche Befunde für andere Stämme oder auch Spezies reproduzierbar sind, muss in entsprechenden Ansätzen untersucht werden.»

Die Französische Kommission für Biomolekularforschung (Commission du Génie Bio-moléculaire, CGB) äusserte für eine Gentech-Maissorte, die als Lebens- und Futtermittel zugelassen werden soll, Bedenken für die Gesundheit von Mensch und Tier. Die Kommission erklärte im Frühling 2004 den Gentech-Mais MON 863 in einem vertraulichen Bericht als nicht sicher. Die CGB könne ein Risiko für die tierische Gesundheit bei einer Fütterung mit diesem Gentech-Mais nicht ausschliessen, da die beobachteten Veränderungen bisher nicht befriedigend erklärt werden konnten.