Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
©Jeff McMillian. Courtesy of Almost Eden
Liverseed grass (Urochloa panicoides) ist eines der häufigsten Unkräuter in gewissen australischen Regionen. Gräser können die Sorghum-Ernte um 25-40% reduzieren. Nun befürchtet man das Aufkommen einer Glyphosat-Resistenz beim Liverseed grass.
Traubenkraut (Ragweed) ist extrem stark allergiesierend. Ragweedpollen können mit fast allen Pollen der Korbblütler Kreuzreaktionen haben, besonders aber mit Beifusspollen. Kreuzreaktionen mit Goldrute, Sonnenblume, Kamille, Arnika und allen Blumen, die wie Margeriten oder Gänseblümchen aussehen, sind wahrscheinlich.
In «Unkräuter werden herbizidresistent» ist erläutert, wie durch den übermässigen und regelmässigen Einsatz von Glyphosat Unkräuter gegen dieses - fast bei allen herbizidresistenten Gentech-Pflanzen eingesetzten - Unkrautvernichtungsmittel resistent werden können. Nun wurde durch einen Unkrautspezialisten der University of Arkansas belegt, dass solche Resistenzen auch beim Ragweed (Ambrosie, Traubenkraut, Ambrosia artemisiifolia) auftreten. Der Experte ist besorgt, dass Resistenzen bei weiteren Unkräutern zu erwarten sind, die insbesondere für den Sojaanbau problematisch werden können.
Glyphosat-resistentes Ryegrass in Australien. Quelle: Benbrook (2004).
In Nordamerika werden viele Gentech-Sorten angebaut, die alle gegen dasselbe Herbizid (Glyphosat der Firma Monsanto) resistent sind. Durch den übermässigen und regelmässigen Einsatz dieses Unkrautvertilgungsmittels werden Unkräuter gegen Glyphosat resistent. Das Kanadische Berufskraut (Conyza canadensis, marestail), das Weidelgras (rhyegrass) und der Fuchsschwanz haben mittlerweile eine Resistenz gegen das Totalherbizid entwickelt. Jetzt müssen die US-Farmer wieder mehr und giftigere Unkrautvertilgungsmittel spritzen (PDF: Studie Unkräuter (englisch)).
Glyphosat-resistent gewordenes kanadisches Berufskraut (rechts) und nicht-resistentes Berufskraut (links) nach Herbizideinsatz. Quelle: Benbrook (2004).
Palmer Amaranth (Amaranthus palmeri)
In den Baumwollfeldern der USA tritt seit kurzem Palmer Amaranth auf, der gegen das Monsanto-Herbizid Roundup (Wirkstoff Glyphosat) resistent ist. Palmer Amaranth ist ein Unkraut, das zwei bis drei Meter hoch wachsen kann und sehr widerstandsfähig und konkurrenzfähig ist. Glyphosat-resistenter Amaranth soll bereits in zehn der 100 Bezirke in North Carolina und in vier von 159 Bezirken Georgias auftreten und soll auch in Tennessee, South Carolina und Arkansas vorkommen. Die Nachrichtenagentur AP meldete Mitte Dezember 2006, dass das Schadenspotential für den US-Baumwollanbau durch den resistenten Amaranth mit den Schäden des Baumwollkapselkäfers, der anfangs 20. Jahrhundert in den USA empfindliche Baumwollverluste ausgelöst hatte, vergleichbar ist.